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Du befindest dich in der Kategorie: Ostern Dienstag, 16. Mai 2006
Der Deutschen liebstes Lied
Die Umfrage hat es bestätigt; Des Deutschen liebstes Lied ist, wenn sie überhaupt singen; "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" Ob Tag oder Nacht, ob nüchtern oder betrunken, wenn nur die Stimmung danach ist, dann wird getanzt, geschunkelt, gelacht und lauthals verkündet "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" Das Verlangen nach dauerndem Glück, nach Ausdehnung des glücklichmachenden Augenblicks, ist ein Urtraum der Menschheit. Keine neue Erfindung von Hits und Schlagern. Sie greifen nur etwas auf, das schon im tiefen Verlangen der Menschen seinen Sitz hat und zur Oberfläche drängt. Könnte es nicht immer so schön bleiben wie heute, wie jetzt, in dieser glücklichen Stunde? Solch eine Stunde, solch ein Tag, solch ein Glück ist das Geschehen, das die Christen Ostern feiern, singend feiern. Und sie tun es seit vielen Jahrhunderten mit den gleichen Worten wie es der glückverheißende Schlager besingt; "So ein Tag, so wunderschön wie heute." Tun wir es auch mit der gleichen Intensität? Tun wir es mit dem gleichen Verlangen nach dauerndem, andauerndem Glück, wie es der Schlager vorsingt? Erspüren wir noch die Freude, die in diesem Fest liegt? Ist die Freude über dieses Fest nur annähernd so groß wie die weinselige Freude einer Festgesellschaft, die sich am Ende des Abends in den Armen liegt und mit Tränen in den Augen sich zuruft; "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" Freude muß sich äußern, ent-äußern. Freude, die nicht hörbar sich bekundet, der fehlt das Ventil. Denn Freude kann und darf nicht bei sich selbst bleiben, muß sich äußern, nach außen drängen und andere mitreißen in den Strudel der Freude. Um diese Freude geht es. Hier - wie dort. Den Strudel der Freude kennt die Kirche am Osterfest. Sie besingt ihn, nicht nur ein einziges Mal, nein achtmal hintereinander. Tag für Tag. Von der Erde bis zum Himmel soll es klingen. Endlos lang, bis in die Ewigkeit hinein. "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" Und Gott hat diesen Tag gemacht. Er selbst will ihn. Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat! Das Osterfest mit seiner Lebenszusage ist dieses Geschenk der Freude. "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" Nach der Trauer und der Klage. "Das ist der Tag, den Gott gemacht. Der Freud in alle Welt gebracht. Es freut sich, was sich freuen kann, denn Wunder hat der Herr getan!" verfasser unbekannt
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